Stammzell-Herzmodelle aus der Petrischale

Herzkreislauferkrankungen sind global gesehen ein immenses Problem für unsere Gesellschaft. 18 Millionen Menschen versterben laut WHO Zahlen jährlich in Folge eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, viele hundert Millionen Menschen sind von Herzschwäche betroffen, was nicht nur die Lebensqualität von Betroffenen schmälert, sondern auch die Gesundheitssysteme dieser Welt belastet. Doch auch bei Kindern zählen angeborene Herzdefekte zu den häufigsten genetischen Erkrankungen – der Großteil aller Früh- oder Fehlgeburten scheint mit fehlerhafter Herzentwicklung in Zusammenhang zu stehen.
Am IMBA forscht Gruppenleiter Sasha Mendjan und sein Team an der biologischen Entwicklung des Herzens, das am aufwendigsten konstruierten Organ des Menschen. Das langfristige Ziel ist, ein Herz-Modell aus Stammzellen im Labor zu züchten, um die noch ungeklärten Geheimnisse der Entwicklung des menschlichen Herzens zu entschlüsseln und neue Erkenntnisse über die geheimnisvollen Selbstheilungskräfte des Herzens zu gewinnen. Die ForscherInnen stehen kurz vor einem wichtigen Ziel: Dreidimensionale Herzmodelle aus menschlichen Stammzellen sollen den ForscherInnen ermöglichen, die sehr komplizierte Herzentwicklung und damit verbundene Krankheiten unter kontrollierten Bedingungen erforschen zu können.