23.04.2009

Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich setzt ihr Förderengagement für die Spitzenforschung am IMBA fort

Das Alzheimer-Forschungsprojekt wird für ein weiteres Jahr mit einem namhaften Betrag gefördert.

Förderpartnerschaft IMBA - Raiffeisenlandesbank OÖ
Im Juli 2008 gingen die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG mit Generaldirektor Dr. Ludwig Scharinger und das von Prof. Dr. Josef Penninger geleitete Wiener Institut für Molekulare Biotechnologie GmbH (IMBA) eine Förderpartnerschaft ein. Die Partner vereinbarten das Sponsoring eines Forschungsprojektes, das sich mit dem Erkrankungsmechanismus von Morbus Alzheimer befasst. Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich stellte dafür für die Dauer von einem Jahr einen namhaften Betrag zur Verfügung.

Dank dieser Unterstützung startete im Herbst 2008 das Projekt „Alzheimer: Der Ursache auf der Spur“. Projektleiter Dr. Thomas Marlovits, Forschungsgruppenleiter am IMBA und dem Nachbarinstitut IMP (Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie), konnte mit den Fördermitteln eine zusätzliche Wissenschaftlerin, die Nutzung hochwertiger Technologien und Servicedienstleistungen sowie Forschungsmaterial finanzieren.

Alzheimer auf der Spur: Struktur der „Gamma-Sekretase“ im Visier der Forscher
Die Alzheimer-Krankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung des Gehirns, die vorwiegend ältere, vereinzelt aber auch jüngere Menschen mit entsprechender genetischer Veranlagung betrifft. Im Verlauf der Krankheit werden im Gehirn mikroskopisch sichtbare Ablagerungen, so genannte amyloide Plaques, deponiert, die das Ergebnis einer enzymatischen Reaktion durch das Enzym Gamma-Sekretase sind. Die Gamma-Sekretase ist ein großes und äußerst komplexes Molekül, das in Zellmembranen lokalisiert ist und aus zumindest vier verschiedenen Kernproteinen besteht.

Das durch die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich geförderte Forschungsprojekt untersucht den Aufbau und die Funktion des Schlüsselmoleküls Gamma-Sekretase im Detail. Mit molekularbiologischen Techniken wurden die vier Hauptkomponenten des Enzyms so modifiziert, dass das komplette Enzym in Hefezellen hergestellt und später durch geeignete chromatographische Verfahren gereinigt werden kann. Die Chromatographie ist eine Technik, mit der man Stoffgemische in ihre einzelnen Bestandteile auftrennen kann, um sie zu analysieren.

Gegenwärtig konzentrieren sich der Biologe Thomas Marlovits und sein Team darauf, ein so genanntes „Reinigungsprotokoll“ für Gamma-Sekretase zu etablieren. „Erst wenn es uns gelingt, das hochkomplexe Molekül aus dem Zellverband zu isolieren und auf diese Weise eine gereinigte Probe zu erhalten, können wir die Struktur genauer untersuchen. Es hat sich herausgestellt, dass wir es mit einem sehr empfindlichen Molekülkomplex zu tun haben, der dazu neigt, auseinanderzubrechen. Daher müssen wir das Enzym stabilisieren und ein maßgeschneidertes, biochemisches Reinigungsverfahren entwickeln“, erläutert Dr. Marlovits die anstehende Projektphase. Marlovits weiter: „Wir planen, in etwa sechs Monaten eine gereinigte Probe in Händen zu haben, die die Struktur der Gamma-Sekretase in aktiver Form liefern soll“.

„Unsere Forschungsarbeit ist gut vorangekommen, doch nun müssen wir die gewonnenen Erkenntnisse vertiefen. Wir wollen das Schlüsselenzym, das die amyloiden Plaques bei Alzheimer-PatientInnen verursacht, noch besser verstehen“, erläutert Marlovits das Projektziel. Mit dem Wissen über die genaue Struktur und Funktionsweise des Molekülkomplexes kann möglicherweise die Grundlage für neue therapeutische Ansätze geschaffen werden.

Penninger: RLB OÖ und Ludwig Scharinger beweisen Weitblick und Innovationsgeist
Mit der Verlängerung ihres Förderengagements schafft die Raiffeisenlandesbank OÖ nun die finanzielle Basis, damit dieses material- und technologieintensive Forschungsprojekt für ein weiteres Jahr fortgeführt werden kann.

Prof. Dr. Josef Penninger sieht in der Fortsetzung des Sponsoring-Engagements einen besonderen Vertrauensbeweis: „Dass die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und Generaldirektor Dr. Scharinger trotz der allgemein schwierigen Wirtschafts- und Finanzlage die Spitzenforschung zum Wohl künftiger Generationen nicht aus den Augen verlieren, beweist Innovationsgeist und Weitblick.“

„Es wird keine besseren Zeiten geben, wenn wir sie nicht gestalten. Es gilt, langfristig Sicherheit und eine tragfähige Perspektive für Menschen in der Wissenschaft und Forschung zu schaffen“, stellt Generaldirektor Dr. Scharinger klar. „Ich sehe, dass am IMBA ausgezeichnete Arbeit geleistet wird. Ohne Grundlagenforschung auf diesem hohen Niveau ist medizinischer Fortschritt nicht möglich. Es ist unsere Pflicht, etwas für die Gesellschaft zu tun und in Forschung und Entwicklung zu investieren. Davon hängt das Wohl jedes einzelnen ab.“ 

Kontakt

Sylvia Weinzettl

Senior Relationship Manager

Daniel Azar

Communications Officer